Ytong Silka Baubuch / 6. Auflage

100 Wandbaustoffe Produkte und Verarbeitung Wandbaustoffe Allgemeine Einführung in die Verarbeitung 2.3 2.3.1 technik und damit zug- und druckfest ausgeführt, bemisst der Statiker die Verbindung und legt dafür eine vorgegebene Anzahl von Edelstahlmauerverbindern vornehmlich in den Drittelspunkten der Wand fest. Die Stoßfuge zwischen den beiden Wänden ist vollständig satt mit schwindarmem Mörtel zu verschließen. Für konstruktive Wandverbindungen bietet sich der Edelstahlmauerverbinder (L ≥ 300 mm) an, der jeweils nach 500 mm oder zwei Steinreihen einzulegen ist. Anschlussdetails ergeben sich aus Statik sowie Schall- und Brandschutzvorgaben. Schutz des frischen Mauerwerks für eine lange Nutzungsdauer Das frisch errichtete Mauerwerk ist vor äußeren Einflüssen zu schützen. Sicherheitsmaßnahmen wie Abstützungen leiten auftretende Windlasten von frei stehenden Wänden ab – insbesondere bei hohem Giebelmauerwerk. Auch der Feuchteschutz darf nicht fehlen. So sollten die Mauerwerkskronen [34] und Brüstungen [35] am Ende eines Arbeitstages abgedeckt und am Wandfuß stehende Feuchtigkeit vermieden werden. Ausführung von Decken Decken dürfen erst nach ausreichender Erhärtung des Mörtels aufgelegt werden, anschließend sollten schwere Stahlbetondeckenplatten möglichst nicht mehr verschoben werden. Handelt es sich jedoch um leichtere Ytong Decken- und Dachelemente, ist ein geringfügiges Verschieben möglich, bis sie knirsch aneinanderliegen. Mauerwerksarbeiten im Hochsommer Hohe Temperaturen (> 30°C) erfordern zusätzliche Maßnahmen im Mauerwerksbau. Die starke Hitze führt zu einer schnelleren Verdunstung des Anmachwassers im frischen Mörtel, was durch Wind noch zusätzlich beschleunigt werden kann. Zudem entziehen sehr trockene Steine dem Mörtel ebenfalls Teile des Anmachwassers. Die Verdunstung bzw. der Entzug des Anmachwassers kann dazu führen, dass nicht mehr genug Wasser für den Erhärtungsprozess des Mörtels vorhanden ist und somit sowohl die erforderliche Festigkeit des Mörtels als auch die feste Verbindung des Mörtels mit dem Stein nicht erreicht wird. Daher ist zu empfehlen, sehr trockene Steine gründlich vorzunässen und frisch erstelltes Mauerwerk durch Abdecken mit Folien vor zu schnellem Austrocknen zu schützen. Dazu können Kleinformate in ein Wasserbecken getaucht und die Lagerfugenflächen großformatigen Mauerwerks mit einem nassen Quast benetzt werden. Vor dem Auftragen des Mörtels darf kein Flüssigkeitsfilm auf den Lagerfugenflächen mehr vorhanden sein. Entsprechende Verarbeitungshinweise finden sich auf dem jeweiligen Mörtelsack und sind bei Bedarf mit uns abzustimmen. Mauerwerksarbeiten in Wintermonaten Entsprechend der DIN EN 19962:2010 und dem zugehörigen nationalen Anhang DIN EN 1996-2/ NA:2012 sind bezüglich der AusfühAbdeckung der Mauerwerkskronen 34 Abdeckung der Brüstungen 35 Praxistipp: Eine Dünnbettmörtelschicht an den Steinflanken von etwa 3 bis 5 cm oberhalb des Rohfußbodens schützt das Mauerwerk gegen temporäre Feuchtigkeit am Wandfuß. Bei bodentiefen Öffnungen sollte dann die Dünnbettmörtelschicht auch an den freien Stirnseiten vertikal aufgetragen werden.

RkJQdWJsaXNoZXIy MTg3MzYzOA==