52 Wandbaustoffe Wenn es um eine Außenschale mit besonders hohem Witterungsschutz geht, greift man traditionell – und vor allem in Norddeutschland – auf bewährte zweischalige Mauerwerkswände zurück. Die äußere Schale (Verblendschale) erfüllt sowohl bauphysikalische als auch hohe mechanische Anforderungen, sodass zweischaliges Mauerwerk auch häufig an sehr individuellen Bauten anzutreffen ist. Zweischalige Außenwandkonstruktionen aus Kalksandstein bestehen – anders als man vermuten könnte – prinzipiell aus mindestens drei Schichten. Ihr charakteristisches Merkmal ist sowohl eine gemauerte Innen- als auch Außenseite, die sie klar von der Funktionswand abgrenzen. Zwischen der inneren, tragenden und der äußeren, witterungsbeständigen Schale befinden sich wahlweise weitere funktionale Ebenen. Früher diente der Zwischenraum als zusätzlicher Durchfeuchtungsschutz gegenüber der Innenschale, heute füllt ihn eine Dämmung aus und sorgt damit für ausreichenden Wärmeschutz. Je nach Region nennt man die Außenschale „Vorsatzschale“, „Verblendschale“ oder „Verblendmauerwerk“. Hiermit ist entweder eine Ausführung als Sichtmauerwerk mit frostbeständigen Verblendern oder eine geputzte Außenschale, die auch aus nicht frostbeständigem Mauerwerk bestehen kann, gemeint. Auf dem Putz können auch frostbeständige Riemchen aufgebracht werden. Die unterschiedlichen Formate erlauben viele kreative Gestaltungsänsätze. Wird hingegen eine geputzte Außenschale eingesetzt, so kann diese hier auch aus nicht frostbeständigem Material bestehen. Denn der Außenputz gewährleistet den vollständigen Witterungsschutz für die Vorsatzschale. Planung und Konstruktionsbeispiele Außenwände Zweischaliges Mauerwerk 2.1 2.1.3
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