82 Wandbaustoffe Lärm aus fremden Wohnbereichen überträgt sich bei Doppel- und Reihenhäusern vor allem über die Haustrennwand. Frei stehende Einfamilienhäuser sind von dieser Geräuschquelle naturgemäß nicht betroffen. Der Schallschutz einer Haustrennwand hängt ganz wesentlich von ihrem Gewicht ab, also von der Rohdichte der verwendeten Baustoffe, und sie wird deswegen heute nur noch zweischalig ausgeführt. Der Begriff „Haustrennwand“ wird nachfolgend also als Synonym für die zweischalige Ausführung in der Regel mit einer zwischenliegenden Mineralwolldämmung verwendet. Das Schallschutzniveau einer Haustrennwand sollte bereits im Vorfeld definiert werden, um die Anschlussdetails optimal anpassen zu können. Mindestanforderung an den Schallschutz nach DIN 4109-1 ist ein Schalldämm-Maß R’w von mindestens 59 dB im untersten Geschoss und 62 dB in allen anderen Geschossen, was die vorhandenen Ansprüche zumeist nicht umfassend erfüllt. Gerade nachts, wenn der Grundgeräuschpegel niedrig ist, nehmen wir vorhandene Geräusche stärker wahr. Eine höhere Schalldämmung gleicht dieses subjektive Empfinden vorteilhaft aus. Ein bewertetes Schalldämm-Maß von mindestens 67 dB entspricht dem Vorschlag des erhöhten Schallschutzes im Teil 5 der 4109:2020 mit mind. ein Geschoss unterhalb (64 dB bei Ausführung weißer Wanne und durchgehender Außenwand) und hat sich bereits vielfach als ideale Lösung ausgezeichnet. Dank ihrer hohen Rohdichten erfüllen insbesondere Haustrennwände aus Silka Kalksandstein diese Anforderungen. Bereits mit zwei 15 cm dicke Schalen aus Silka Classic Ratio-Plansteinen (Rohdichteklasse 1,8) und einer Fuge von 4 cm – gefüllt mit Mineralfaserplatten mit dem Anwendungskurzzeichen WTH nach DIN 4108-10 können die Mindestanforderungen übertroffen werden. Darüber liegende Rohdichten und/ oder Schalendicken verbessern den Schallschutz zusätzlich, da das bewertete Flächengewicht der Wand entsprechend zunimmt. Detailausbildung für optimalen Schallschutz Neben den Baustoffeigenschaften der Haustrennwand beeinflusst insbesondere die Art der Ausführung das Schallschutzniveau. Hier gilt es, Details im Bereich der Fundamente, der Decken und des Dachabschlusses genau zu betrachten. Denn wünscht der Bauherr einen besonders hohen Schallschutz, bietet sich eine vollständig getrennte Haustrennwand als einzige Lösung an. Die Gebäudeteile dürfen sich bei einem Doppel- oder Reihenhaus nicht berühren, um jegliche Schallübertragung auszuschließen. Mörtelreste, Betonbrücken oder auch Nägel sind im Bereich der Trennfuge in jedem Fall zu vermeiden, da sie die Wirkung der Trennfuge einschränken. Die konsequente Bauteiltrennung gilt in diesem Fall auch für die Außenwände und deren Bekleidung. Der Schallschutz erhöht sich bereits bei einer konsequenten Gebäudetrennung oberhalb der Bodenplatte. Planung und Konstruktionsbeispiele Innenwände Haustrennwände 2.2 2.2.4
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