Das Dämmbuch | 3. Auflage

254 Bauphysik 7 Wärmeschutz Mindestwärmeschutz 7.1 7.1.4 Auch Wärmebrückenbereiche müssen den geforderten Mindestwärmeschutz einhalten: Für die kälteste Innenoberfläche gilt demnach ein Temperaturfaktor von f Rsi ≥ 0,7. Der f Rsi -Wert ist ein Maß, um die Sicherheit einer Baukonstruktion hinsichtlich einer Schimmelbildung anzugeben. Dabei wird von stationären Randbedingungen ausgegangen. Der f Rsi -Wert beschreibt das Verhältnis der Temperaturdifferenzen zwischen Wandinnenoberfläche zu Außentemperatur gegenüber der Differenz von Innen- und Außentemperatur. Unter der Annahme einer Rauminnentemperatur von 20 °C und einer relativen Luftfeuchte von 50% ist bei Einhaltung des f Rsi -Wertes ≥ 0,7 gewährleistet, dass die relative Luftfeuchte an der Wandinnenfläche< 80% bleibt und somit kein Schimmel entstehen kann. Ein f Rsi -Wert von 0,7 entspricht einer Temperatur von θ si ≈ 12,6 °C und gilt, wenn innen θ i = 20 °C und außen θ e = -5 °C angesetzt werden. Dieser Nachweis erfordert abweichende Wärmeübergangswiderstände gegenüber den Mindestwerten der Tabelle 1. Der Temperaturfaktor f Rsi berechnet sich wie folgt: f Rsi = θ si  –θ e θ i  –θ e Alle in DIN 4108, Beiblatt 2 aufgeführten Planungs- und Ausführungsbeispiele erfüllen die Anforderungen an den Mindestwärmeschutz, sodass kein gesonderter Nachweis erforderlich ist. Gleiches gilt für Gebäudeecken, deren Einzelkomponenten den Mindestwärmeschutz nach Tabelle 1 erfüllen. θ i Innenlufttemperatur θ e Außenlufttemperatur θ si Innenoberflächentemperatur des Bauteils

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