Das Dämmbuch | 3. Auflage

Multipor Wärmedämm-Verbundsystem WAP Allgemeine Einführung und Planung 3.0 3.1  Praxistipp: Um die Baustoffklassifizierung im System von A2 zu erreichen, bedarf es eines mineralischen Systems: Als Klebe- und Armierungsmörtel ist der mineralische Multipor Leichtmörtel immer in Kombination mit einem entsprechend zugelassenen Oberputz einzusetzen, da Klebemörtel und Oberputze mit verhältnismäßig hohen organischen Bestandteilen (z. B. Kunstharzputze) die Brandschutzklasseneinstufung verschlechtern können. Schallschutz Die Schallschutznorm DIN 4109 regelt unter anderem die Schallschutzanforderungen gegen Außenlärm, die von der Gebäudenutzung sowie demmaßgeblichen Außenlärmpegel abhängen. Wärmedämm-Verbundsysteme beeinflussen immer die Schalldämmung von Außenwänden und sind daher beim Schallschutznachweis zu berücksichtigen. Messungen belegen, dass Multipor Mineraldämmplatten WAP keinen negativen Einfluss auf das Luftschalldämm-Maß der Außenwand haben. Schallschutzmodell WärmedämmVerbundsystem Eine Außenwand, die mit einem Wärmedämm-Verbundsystem gedämmt ist, kann als sogenanntes Masse-Feder-Masse-System betrachtet werden (Abb.1). Die „harten“ Materialien Ober- und Armierungsputz auf der einen sowie der Wandbaustoff auf der anderen Seite stellen jeweils die Massekörper dar. Verbunden sind diese durch den Dämmstoff, der bei Schalleinwirkung akustisch dynamisch als Feder wirkt. Bei der Resonanzfrequenz wird das System Massivwand – Dämmstoff – Außenputz besonders gut zu Schwingungen angeregt. Die Schallübertragung funktioniert in diesem Frequenzbereich besser. Oder anders formuliert: Die Schalldämmung ist in diesem Frequenzbereich schlechter. Die Masse des Dämmstoffs sowie die dynamische Steifigkeit haben direkten Einfluss auf den Schallschutz und insbesondere auf die Resonanzfrequenz. Resonanzfrequenzen im hörbaren Bereich können dazu führen, dass der Schallschutz einer Wand nach den Dämmarbeiten schlechter ist als im ungedämmten Zustand. Die Höhe der Resonanzfrequenz ist also hauptsächlich ausschlaggebend für die Beurteilung der schalltechnischen Auswirkungen eines WDVS. Hier schneidet das Multipor Wärmedämm-Verbundsystem WAP besonders gut ab, da es im Vergleich zu Dämmsystemen aus Mineralfaser oder EPS eine höhere dynamische Steifigkeit aufweist und damit eine höhere Resonanzfrequenz erreicht. Somit wird die Schalldämmung im tieffrequenten Bereich – also genau dort, wo vor allem im innerstädtischen Bereich starke Geräuschemissionen an Straßen vorhanden sind – nicht negativ beeinflusst. Darüber hinaus haben Schallmessungen an mehreren anerkannten Instituten gezeigt, dass ein Multipor Wärmedämm-Verbundsystem WAP das für den Schallschutznachweis relevante Schalldämm-Maß einer Außenwand nicht verschlechtert (Tabelle 7). Je nach AußenwandTrägerwand Oberputz Dämmstoff d m 2 m 1 m 2 m 1 Steife des Dämmstoffs Abb. 1: Masse-Feder-Masse-System 49 Multipor WAP 3

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