Multipor Wärmedämm-Verbundsystem WAP Mechanische Befestigung Wärmedämm-Verbundsystem WAP 3.0 3.4 Für alle Gebäude, die nicht dem vereinfachten oder praxisgerechten Verfahren zugeordnet werden können, muss eine detaillierte Windlastberechnung nach DIN EN 1991-1-4 unter Berücksichtigung des Nationalen Anwendungsdokuments (NAD) erfolgen (die höchste Höhe ist maßgebend). Abhängig von der Gebäudegeometrie sind die Geschwindigkeitsdrücke und aerodynamischen Beiwerte über alle Fassadenflächen höhendifferenziert zu ermitteln. Es ist empfehlenswert und gebräuchlich, diese Windsogermittlung mit einer geeigneten Software durchzuführen, um die Windsogbelastung gebäudespezifisch zu ermitteln. Das Verfahren funktioniert auch bei Gebäuden, die eine Bemessung nach dem vereinfachten Verfahren zulassen. Insbesondere bei Gebäudehöhen knapp über 10 oder 18 m kann so – gegenüber dem vereinfachten Verfahren – eine Dübel- und damit auch Kosteneinsparung erreicht werden. Maßgebende Windkraftbeanspruchung Zur Ermittlung der maßgebenden Windkraftbeanspruchungen benötigt man die Windzone, den dazugehörigen Basisgeschwindigkeitsdruck q b,0 , den höhenabhängigen maßgebenden Geschwindigkeitsdruck q p (z) sowie die aerodynamischen Beiwerte c pe (Tabelle 1). Diese werden auch als Außendruckbeiwerte bezeichnet. Die aerodynamischen Beiwerte haben ein negatives Vorzeichen und können der Tabelle 3 entnommen werden. Ein negativer Außendruckbeiwert bedeutet, dass an der untersuchten Stelle Windsog auftritt. Der maßgebende (Spitzen-)Geschwindigkeitsdruck q p (z) ist abhängig von der Gebäudehöhe und wird gemäß DIN 1991-1-4, NA.B3.3 ermittelt. Tabelle 2: Auszug aus DIN EN 1991-1-4 Windzone Geschwindigkeitsdruck q p in kN/m2 bei einer Gebäudehöhe h in den Grenzen von h≤10m 10 m<h≤18 m 18 m<h≤25 m 1 Binnenland 0,50 0,65 0,75 2 Binnenland 0,65 0,80 0,90 Küste und Inseln in der Ostsee 0,85 1,00 1,10 3 Binnenland 0,80 0,95 1,10 Küste und Inseln in der Ostsee 1,05 1,20 1,30 4 Binnenland 0,95 1,15 1,30 Küste der Nord- und Ostsee und Inseln in der Ostsee 1,25 1,40 1,55 Inseln in der Nordsee 1,40 – – Tabelle 3: Aerodynamische Beiwerte c pe,1 für vertikale Wände rechteckiger Gebäude Bereich A B C E h/d c pe,1 ≥ 5 −1,7 −1,1 −0,7 −0,7 1 −1,4 −1,1 −0,5 −0,5 ≤ 0,25 −1,4 −1,1 −0,5 −0,5 Zwischenwerte dürfen interpoliert werden. Erläuterung h/d: h ist die Gebäudehöhe, d der kleinere Wert von Länge und Breite des Gebäudes. 68 Multipor WAP
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