Das Dämmbuch | 3. Auflage

Erläuterungsbeispiel zur Dübelbestimmung nach Tabelle 7 ■ Die einwirkende Windkraft w e beträgt: 0,96 kN/m² ■ Die je Dübel aufnehmbare Kraft w RD beträgt: 0,167 kN/Dübel ■ Erforderliche Dübelanzahl: n Dübel = w e /w RD = 0,96 kN/m²/0,167 kN/Dübel = 5,7 Dübel/m² ■ Gewählt: 6 Dübel/m² bzw. 1,5 Dübel je Platte (390 · 600 mm) Aus den Beispielen 1 und 2 wird deutlich, dass im Vergleich zwischen vereinfachtem und rechnerischem Verfahren vor allem in dem Bereich bis 15 m Gebäudehöhe relevante Einsparpotenziale liegen, wohingegen eine genaue Ermittlung der Dübelanzahl des Wohnhauses (maximale Höhe 10 m) zu keinen nennenswerten Einspareffekten führt. Für das Beispiel 2 ist erkennbar, dass man mit dem rechnerischen Verfahren gegenüber dem vereinfachten Verfahren Dübel einsparen kann (vgl. Abbildung 6 und 7). Hierzu ist eine Windlastberechnung durch ein Ingenieurbüro anzufertigen. Bei dem berechneten Beispiel können an zwei Gebäudelängsseiten jeweils 2 Dübel/m² über eine Höhe von 15 m und einer Breite von 30 m (Bereich C ausgenommen, da keine Verringerung der Dübelanzahl) eingespart werden. Einsparbare Dübel: 2 Gebäudelängsseiten · 2 Dübel/m² · 15 m (Höhe) · 30 m (Länge) = 1.800 Dübel Die Dübelkosten setzen sich aus Material- und Arbeitskosten zusammen. Es wird deutlich, dass das rechnerische Verfahren für das untersuchte Beispielgebäude das wirtschaftlichere ist. Gleichzeitig ist bauseits dafür zu sorgen, dass die berechnete Dübelanzahl auch gemäß der statischen Windlastberechnung tatsächlich eingebaut wird. Abschließend sind die Schritte zur Windlast- und Dübelermittlung nochmals kurz aufgeführt ■ Festlegung der Windzone in Abhängigkeit von der Lage des Gebäudes ■ Betrachtung der maßgebenden Windrichtungen, Ermittlung der Windsogbereiche (A, B, C) und der Überlagerung ■ Ermittlung der aerodynamischen Beiwerte (c pe ) ■ Ermittlung der Höhe, der Höhenstaffelung und der höhenabhängigen Geschwindigkeitsdrücke [q p (z)] ■ Ermittlung der maßgebenden Sogkräfte durch Multiplikation der Geschwindigkeitsdrücke mit den aerodynamischen Beiwerten für alle Flächenbereiche Mit den so ermittelten Windlasten können die jeweils notwendigen Dübelmengen bestimmt werden. Die Regeln der DIN EN-1991-1-4 sowie des zugehörigen nationalen Anhangs sind zu beachten. Das Vorgehen beim vereinfachten Verfahren ist entsprechend, allerdings kann auf die Ermittlung der höhenabhängigen Geschwindigkeitsdrücke verzichtet werden, da der Winddruck beim vereinfachten Verfahren über die Höhe konstant angesetzt wird. Beim praxisgerechten Verfahren ist lediglich der Winddruck aus Tabelle 2 mit dem aerodynamischen Beiwert für den Bereich A (Randzone) zu multiplizieren. Die so ermittelten Dübelmengen sind dann auf das komplette Gebäude anzusetzen. Die maßgebende Dübellastklasse ist abhängig von der Dämmstoffdicke. Gerne unterstützen Sie unsere Multipor Fachberater bei der genauen Dübelbemessung. Ihren zuständigen Fachberater finden Sie im Kontaktbereich unter www.multipor.de. Multipor Wärmedämm-Verbundsystem WAP Mechanische Befestigung Wärmedämm-Verbundsystem WAP 3.0 3.4 73 Multipor WAP 3

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