Multipor Wärmedämm-Verbundsystem WAP Vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF) 3.0 3.5 Unterkonstruktion befestigt, die zumeist aus einer Grund- und Konterlattung besteht, die wiederum direkt oder mittels Konsolen auf der Tragstruktur befestigt wird. Dabei durchdringen die Befestigungselemente die Dämmebene und bilden so meist Wärmebrücken bzw. Schwachpunkte in der Konstruktion der vorgehängten hinterlüfteten Fassaden (vgl. Abb. 1 und 2). Holz- und Metallkonstruktionen sind die wesentlichen Materialien für die Unterkonstruktion, auf der die Außenhaut sichtbar oder verdeckt befestigt wird. Luftschicht Die Luftschicht ist ein wesentliches Element der vorgehängten hinterlüfteten Fassaden. Sie ist über Zu- und Abluftöffnungen mit der Außenluft verbunden, um eine dauerhafte Hinterlüftung zu gewährleisten. Die Unterkonstruktion aus Lattung und Konterlattung ist daher so anzuordnen, dass die Luftzirkulation nicht verhindert wird. Abhängig von der Fassadenaußenseite kann die Luftschicht als schwach oder stark belüftete Luftschicht ausgebildet werden. Bei der Berechnung der Wärmedurchlasswiderstände ist eine Besonderheit zu berücksichtigen, wenn das Bauteil Luftschichten aufweist. Ruhende Luftschichten tragen zur Wärmedämmung bei. Sie gelten dann als ruhend, wenn für ihre Öffnung zur Außenumgebung folgende Vorgaben eingehalten sind: ■ Es ist kein Luftstrom durch die Schicht möglich. ■ Öffnungen haben eine Fläche von max. 500 mm2 je m Länge (in horizontaler Richtung) für vertikale Luftschichten. ■ Öffnungen haben eine Fläche von max. 500 mm2 je m2 Oberfläche für horizontale Luftschichten. Der Wärmedurchlasswiderstand dieser Luftschichten ist einerseits abhängig von ihrer Dicke, andererseits von der Richtung des Wärmestroms. Eine Luftschicht gilt als schwach belüftet, wenn für ihre Öffnung Folgendes gilt: ■ über 500 mm2 bis 1.500 mm2 je m Länge (in horizontaler Richtung) für vertikale Luftschichten ■ über 500 mm2 bis 1.500 mm2 je m2 Oberfläche für horizontale Luftschichten Der Wärmedurchlasswiderstand von schwach belüfteten Luftschichten kann nach DIN EN ISO 6946 berechnet werden. Eine Luftschicht gilt als stark belüftet ab einer Lüftungsöffnungsgröße von: ■ über 1.500 mm2 je m Länge (in horizontaler Richtung) für vertikale Luftschichten ■ über 1.500 mm2 je m2 Oberfläche für horizontale Luftschichten Eine kurze Beschreibung, wie der Wärmedurchgangswiderstand einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade mit Luftschicht berechnet wird, ist in Kapitel 7.1.1 zu finden. Die Art der gewählten Hinterlüftung hängt insbesondere von der Fassadenkonstruktion selbst ab, wobei der rechnerische Einfluss der Luftschicht immer zu berücksichtigen ist. Bei Bestimmung der Dämmstoffdicke reicht meist eine geringe Mehrdicke, um den Einfluss gegenüber einer Konstruktion ohne bzw. mit ruhender Luftschicht auszugleichen. Abb. 2: Systemaufbau VHF Hinterlüftung Witterungsschutz (Außenhaut) Verankerungsgrund (Bestandswand) Unterkonstruktion (Holzbalken oder Aluprofil) Dämmung 76 Multipor WAP
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