Das Dämmbuch | 3. Auflage

Multipor Wärmedämm-Verbundsystem WAP Vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF) 3.0 3.5 Tragstruktur Die Tragstruktur nimmt die Kräfte auf und bildet den eigentlichen Raumabschluss des Gebäudes. Alle Lasten aus der vorgehängten hinterlüfteten Fassade werden mittels der Unterkonstruktion und der Anbindung an die Tragkonstruktion in diese eingeleitet. Fenster und Türen werden im Regelfall direkt an der Tragstruktur befestigt. Dämmebene/Dämm-Material Die Dämmebene umschließt im Idealfall das gesamte Gebäude nahtlos und nimmt in gleicher Ebene alle Öffnungselemente (Fenster, Türen) auf. Konventionell werden meist Mineralwolle, Holzfaserdämmstoffe oder extrudiertes Polystyrol verwendet. Die Dämmstoffdicke kann variabel gestaltet und zusammen mit der Unterkonstruktion geplant werden. Kombination mit dem Multipor Wärmedämm-Verbundsystem WAP Multipor Mineraldämmplatten WAP sind besonders bei all jenen öffentlichen Gebäuden als vorgehängte hinterlüftete Fassade einzusetzen, die aufgrund ihrer Nutzung einen hohen Verschleiß an der Fassade aufweisen (z. B. Eingangsbereiche von Schulen). Die oberen Geschosse, die keiner erhöhten mechanischen Belastung ausgesetzt sind, können dann als Multipor Wärmedämm-Verbundsystem WAP hergestellt werden. So entsteht eine den Anforderungen entsprechende, dauerhafte und wirtschaftliche Lösung. Ein möglicher Vorteil von VHF besteht darin, dass Beschädigungen einzelner Fassadenelemente leichter repariert bzw. diese leichter ersetzt werden können, als dies bei Beschädigungen in WärmedämmVerbundsystemen der Fall ist. Wohnungsbau Auch bei Einfamilienhäusern kann eine Kombination von VHF und WDVS sinnvoll sein. So kann eine VHF an der Wetterseite eines Gebäudes sowohl Schlagregen als auch extremer Sonneneinstrahlung sprichwörtlich die Stirn bieten und den sommerlichen Wärmeschutz verbessern. Die an den anderen Wänden ausgeführten WDVS- Bereiche sind geringeren hygrothermischen Beanspruchungen ausgesetzt. Dadurch kann man eine zu allen Himmelsrichtungen entsprechend geplante Konstruktion erhalten, die ein Optimum an Wartungsaufwand und Langlebigkeit bietet. Fazit Vorgehängte hinterlüftete Fassaden mit Multipor Mineraldämmplatten WAP sind kein Widerspruch zu Wärmedämm-Verbundsystemen mit Multipor WAP, sondern eine sinnvolle technische und/oder stilistische Erweiterung. Es lassen sich hier hydrothermisch hoch belastbare Fassaden ausbilden, die sehr robust sind und eine vielfältige Oberflächengestaltung zulassen. Bei Multipor kann die Unterkonstruktion direkt auf den Dämmplatten angebracht werden. Durchgehende Holzbalken oder Aluprofile bis zur Tragkonstruktion können entfallen. Die Hürde konventioneller Systeme bzgl. Wärmebrücken ist somit bei vorgehängten hinterlüfteten Fassaden mit Multipor überwunden. Im Hinblick auf die Eigenschaften beider Ausführungsvarianten können so zahlreiche sinnvolle Kombinationen und Systeme entstehen. Bei weiteren Fragen sprechen Sie bitte unsere Multipor Fachberater an. Den für Sie zuständigen Ansprechpartner finden Sie im Kontaktbereich unter www.multipor.de. 77 Multipor WAP 3

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